Verwandtschaftsgrad: Was der Grad der Verwandtschaft bedeutet
Der Verwandtschaftsgrad hat für verschiedene Rechtsgebiete Bedeutung. Der Verwandschaftsgrad entscheidet z.B. über das Eheverbot, die Erbfolge, die Unterhaltspflicht und die Höhe der Erbschaftssteuer. Lesen Sie hier alles über die rechtliche Bedeutung des Verwandschaftsgrades.
Was ist der Verwandtschaftsgrad?
Der Verwandschaftsgrad bezeichnet das Verhältnis, in dem sich Angehörige unterneinander befinden. Er entscheidet darüber, welche gesetzlichen Regelungen für Verwandte gelten. Die Verwandtschaft wird in Deutschland in vier Grade eingeteilt.
Verwandte 1. Grades sind die Kinder des Erblassers,
Verwandte 2. Grades sind die Eltern des Erblassers und deren Abkömmlinge,
Verwandte 3. Grades die Großeltern des Erblassers und deren Abkömmlinge,
Verwandte 4. Grades die Urgroßeltern des Erblassers und deren Abkömmlinge.
Wofür ist der Verwandtschaftsgrad wichtig?
Der Verwandtschaftsgrad entscheidet darüber, wer vorrangig vor den übrigen Verwandten als Erbe berufen ist, wenn keine letztwillige Verfügung vorliegt. Gem. § 1307 Bürgerliches Gesetzbuch (BGB) darf eine Ehe nicht zwischen Verwandten in gerader Linie und halb- bzw. vollblütigen Geschwistern geschlossen werden. Verwandte in gerader Linie sind einander gem. § 1601 BGB zu Unterhalt verpflichtet, d.h. die Eltern gegenüber den Kindern und umgekehrt, nicht aber die Geschwister untereinander. Die Freibeträge im Erbschafts- und Schenkungssteuerrecht sind umso höher je näher der Verwandtschaftsgrad zum Erblasser ist, die Erbschafts- und Schenkungssteuer um so geringer.
Fragen zum Verwandtschaftsgrad beantworten Ihnen gerne die selbstständigen Kooperationsanwälte der DAHAG.